Als 1997 der Porsche 911 als Baureihe 996 auf den Markt kam, ging ein verachtendes Raunen durch die Fangemeinde. Der Bruch mit der bewährten Luftkühlung und die damit einhergehende Änderung zur Wasserkühlung reichte aus, um die Traditionalisten zu traumatisieren. Zu Unrecht, denn tatsächlich entwickelte sich die Generation zum damals meistverkauften Elfer aller Zeiten.
Beim späteren Facelift zum 991.2 war die technologische Änderung noch tiefgreifender, gab es den Elfer fortan grundsätzlich nur noch mit Turbomotoren. Lediglich die GT3-Version war damals noch mit reinem Saugmotor erhältlich.
Insofern ist interessant, wie die Fans auf den Technologie-Wechsel beim kommenden Elfer der Reihe 992.2 reagieren. Geht er doch bei einer Modellvariante mit einer revolutionären Änderung einher. Denn in den 911 GTS zieht erstmals ein Hybridsystem zum Sechszylinder-Motor. Damit kommt der Elfer zwar auf 541 PS Systemleistung, aber passt diese Technik auch zur Sportwagenikone?
So viel vorab: der neu entwickelte Antrieb mit 3,6 Liter Hubraum sorgt für deutlich verbesserte Fahrleistungen. Das 911 GTS T-Hybrid Coupé* beschleunigt in nur 3,0 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h. Diese Werte ermöglicht das leistungsstarke T-Hybrid-System, welches über einen neu entwickelten elektrischen Abgasturbolader verfügt.
Die integrierte E-Maschine, platziert zwischen Verdichter- und Turbinenrad, bringt den Lader blitzschnell auf Drehzahl. So wird unmittelbar Ladedruck aufgebaut. Die E-Maschine im Abgasturbolader arbeitet gleichzeitig als Generator. Sie erzeugt dabei bis zu 11 kW (15 PS) elektrische Leistung. Diese Energie wird dem Abgasstrom entzogen. Der elektrische Turbolader ohne Wastegate ermöglicht den Einsatz von nur einem statt wie bisher zwei Turboladern – bei gleichzeitig verbessertem Ansprechverhalten und gesteigerter Dynamik.
Wir haben unterschiedlichste Ideen und Ansätze entwickelt und getestet, um die Entscheidung für ein Hybridsystem zu treffen, das haargenau zum Elfer passt.“
Frank Moser, bei Porsche Leiter der Baureihen 911 und 718
Zum Antriebsstrang gehört darüber hinaus eine in das neue, verstärkte Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) integrierte, permanenterregte Synchronmaschine. Sie unterstützt den Boxermotor bereits ab Leerlaufdrehzahl mit einem Antriebsmoment von bis zu 150 Nm und stellt eine Leistung von bis zu 40 kW zur Verfügung.
Beide Elektromotoren koppelt Porsche an eine leichte und kompakte Hochvoltbatterie. Sie entspricht in Größe und Gewicht etwa einer konventionellen 12 Volt-Starterbatterie, speichert aber bis zu 1,9 kWh Energie (brutto) und arbeitet mit einer Spannung von 400 Volt. Für ein optimiertes Gesamtgewicht führt Porsche unter anderem die 12-V-Bordnetzbatterie als Leichtbau-Lithium-Ionen-Batterie aus.
Herzstück des 911 GTS T-Hybrid-Antriebs ist ein neu entwickelter 3,6-Liter-Boxermotor. Durch das Hochvolt-System kann der Klimakompressor elektrisch angetrieben werden und der Riementrieb entfallen, wodurch der Motor deutlich kompakter baut als bisher.
Bereits ohne elektrische Unterstützung leistet der Boxermotor 357 kW (485 PS) und 570 Nm Drehmoment. Insgesamt beträgt die Systemleistung 398 kW (541 PS) und 610 Nm. Der Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgängermodell notiert mit 45 kW (61 PS). Beim Sprint unterbietet der neue 911 Carrera GTS seinen Vorgänger vor allem in der Startphase.
Rein elektrisches Fahren ist mit dem neuen System nicht möglich, denn es handelt sich nicht um einen Plug-in-Hybriden. Das verbaute Hybridsystem dient also ausschließlich der Performance, um das bisher konstruktionbedingte Turboloch mit Hilfe eines elektrischen Turbos auszugleichen. Der effiziente Performance-Hybrid realisiert somit hochdynamische Fahrwerte. Der Gewichtszuwachs durch das System, im Vergleich zum GTS-Vorgänger, beträgt 50 Kilogramm.
Der neue Grundpreis liegt beim Carrera bei 128.700 Euro. Für den Carrera 911 GTS T-Hybrid stehen mindestens 170.600 Euro in der Liste.
Ob die traditionsbewusste Porsche-Gemeinde, neben dem neuen Hybridsystem, auch die weiteren Änderungen akzeptiert, bleibt abzuwarten. Zwar sind andere Modellvarianten nach wie vor auch ohne Elektro-Unterstützung lieferbar, alle neuen 992.2 kommen im Interieur aber ausschließlich mit volldigitalisiertem Tacho und Start-Stopp-Knopf daher. Der klassisch angeordnete, analoge Drehzahlmesser und das traditionell links platzierte Zündschloss gehören damit leider der Vergangenheit an.
* 911 Carrera GTS (WLTP, vorläufige Werte): Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,0 – 10,5 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 251 – 239 g/km; CO₂-Klasse: G; Stand 05/2024. Genaue Werte und weitere Informationen siehe www.porsche.com
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